Tag 4 von Essen nach Duisburg

Das Finale!

Von der Quelle bis zur Mündung - 240 Kilometer netto

Eine Nacht im Hotel Franz in Essen Huttrop - ein bleibendes Erlebnis - danke an Hoteldirektorin Karin Poppinga und ihr Team - gelebte Integration auf dem 1. Arbeitsmarkt.

Gut gestärkt und erholt, ausgestattet mit einem nahrhaften Lunchpaket vom Hotel Franz ging es ab 10.00 Uhr in Essen los.

Hier ist wirklich mit wenigen Mitteln etwas zu bewegen - ein Hinweis am RuhrtalRadweg auf Höhe der Gastronomie Finca Barcelona, von dort über die Strasse direkt rechts ab in die Fahrradstraße Lanterstrasse, es geht 2,8 Kilometer leicht bergan, oben in die Moltkestraße rechts - 100 Meter, dann links in die Steeler Straße auf der rechten Seite liegt das Gelände des Franz Sales Hauses mit dem Hotel Franz.

Wir radeln Richtung Werden und Kettwig, am Südufer des Baldeneysees. Sehr gute Beschilderung und breite Wege, ein wunderbarer Teil des RuhrtalRadweges. In Kettwig überqueren wir wieder die Ruhr auf einer Brücke, hier ist Vorsicht angesagt, viel Verkehr und dann rechts ab in die Ruhrauen Richtung Mintard - auf Sand und unbefestigten Wegen - aber sehr gut befahrbar.

Durch den Ort Mintard hindurch - ab hier ist es mehr ein Querfeldeinfahren als eine touristische Radtour - die Fotos können nicht widerspiegeln, wie schlecht der Weg wirklich ist - schade. Auf dem Stadtgebiet Mülheim wechseln sich gute, sehr idyllische Passagen mit recht ruppigen Untergründen ab.

Die Stadt Mülheim an der Ruhr bietet Kultur und Historie en masse. Schloss Broich mit herrlichem Innenhof, Wassermuseum Aquarius, Schloß Styrum mit herrlichem Park (leider ohne bewirtschafteten Biergarten), hier sollte Zeit eingebaut werden.  Ab hier führt der Weg durch industrielle Vororte- nicht immer leicht zu finden - aber ohne echte Schwierigkeiten für Menschen mit Behinderung.

Quer durch den größten Binnenhafen Deutschlands finden wir den Weg zum letzten Kilometer - dieser ist für uns Dreiradfahrer, Handbiker und Rollstuhlfaher nicht zu empfehlen - vielleicht kann für den positiven Abschluss dieses tollen Radweges hier etwas nachinvestiert werden - es lohnt sich - die Rheinorange ist wirklich einmalig und imposant.

240 Kilometer von der Quelle zur Mündung - eine wunderbare Erfahrung aus der sauerländischen Urwüchsigkeit in das industrielle Herz Deutschlands. Als Fazit dieser Testfahrt kann ich aus vollem Herzen diesen Weg allen Radlern empfehlen - mit und ohne Behinderung. Radlern mit Dreirädern, Rollis und Handbikes würde ich allerdings aktuell empfehlen, den RuhrtalRadweg in Olsberg zu starten. die Kilometer davor sind zwar landschaftlich sehr schön, die Quelle selbst romantisch aber eben nicht wirklich für uns zu empfehlen.

Von dort bis zum letzten Kilometer ist mit wenig Aufwand ein wirklich absolut barrierefreier Premiumradfernweg zu gestalten - einige engagierte Gemeinden und Städte zeigen, was in dieser Beziehung möglich ist. Auch die anliegende Gastronomie, die Hotellerie und die kulturellen Einrichtungen sind überwiegend gut zu nutzen für uns Menschen mit Behinderungen - oft ist die konkrete Ausschilderung vom RuhrtalRadweg hin zum jeweiligen Ort noch optimierbar. Besonders positiv zu erwähnen sind die Tourist Informationen - sehr gut erreichbar, fast alle barrierefrei befahrbar und ohne Einschränkung mit serviceorientierten, sehr engagierten und gut informierten MitarbeiterInnen besetzt. Ein großer Dank an alle MitfahrerInnen auf den Teilstücken, den Partnerhotels die uns so gut aufgenommen und den netten Menschen, die uns organisatorisch, journalistisch und mit guten Wünschen die vergangenen 5 Tage begleitet haben.

RuhrtalRadweg - ein starkes Stück Verbindung von Winterberg nach Duisburg Rheinorange.